Warum wir im Schwarzwald immer noch Cego spielen:
"Verkehrsabgelegene,
urständige Landschaften zeigen sich noch
heute dem Skat wenig geneigt."
Friedrich Schlager 1951
Sucht ihr Mitspielmöglichkeiten, oder bietet Ihr welche an?
Bei Facebook gibt es eine Gruppe die heißt "Cego ". Dort können sich Cego-Begeisterte zusammenfinden, über Regeln fachsimpeln, sich zum Spielen verabreden und über regelmäßige Cego-Treffen informieren. Außerdem werden alle Fragen zu historischen Karten beantwortet
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Liebe Cego-Freunde,
bitte beteiligt Euch!
Momentan läuft ein kleines Forschungsprojekt über die Herkunft des Cegospiels. Dafür interessiert uns vor allem, in welchen Regionen früher das "Dappen" gespielt wurde. Wir gehen davon aus, dass es das Vorgängerspiel war, bevor in Baden ab Anfang des 19. Jahrhunderts Cego "erfunden" wurde. Das Dappen gab es im Südschwarzwald zwischen Dreisamtal und Hausach im Kinzigtal. Außerdem sind wir über jeden Hinweis über Cego im Elsass froh.
Bitte fragt vor allem Eure (Ur-)Opas und (Ur-)Omas! Über Nachrichten an
achim(at)cego.de
freue ich mich sehr.

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Die Blattevolution -
Von den ersten Tarockkarten hin zum Cegoblatt
Die ältesten erhaltenen Tarockkarten stammen aus dem 15. Jahrhundert. Das Blatt von 1450 wurde von Mailänder Adligen namens Sforza und Visconti in Auftrag gegeben. Es wurden damals unterschiedliche Blätter gemalt. Sie werden Bonifazio Bembo, Marziano von Tortona und den Zavaratti-Brüdern zugeschrieben. Sie wurden bei Nachdrucken häufig zu einem Blatt zusammengefasst. Die Blätter von damals hatten noch keine Nummer auf den Trümpfen, das gleiche gilt für das Blatt von 1660 von Giuseppe Maria Mitelli, ein bereits im Kupferstich gefertigter handkolorierter Druck.
Ab dieser Zeit wurden immer mehr Karten gedruckt und nicht mehr von Künstlern gemalt. Ein Beispiel dafür ist das Blatt von 1780 das in Freiburg von Ignaz Krebs in Freiburg gefertigt wurde. Das hier dargestellte "Tarot de Marseille" hat sich in der Zeit zwischen 1500 und Heute kaum verändert. Mit ihm wird noch in Teilen Frankreichs gespielt. Diese Karten werden dem italienischen Farbsystem zugeordnet, mit Münzen, Kelchen Schwertern und Stäben.
Zwischen 1750 und 1800 begann in Mitteleuropa der Siegeszug des französischen Farbsystems mit Herz, Karo, Pik und Kreuz. Ein Beispiel ist das Handwerkertarock von Wüst aus Frankfurt das um das Jahr 1840 gedruckt wurde. Auch das Cegoblatt von FX Schmid gehört zu diesem seit 230 Jahren fest etablierten Farbsystem. Die letzten drei Zeilen lassen erahnen warum die 21 bei uns Mund heißt. Es wurde von der Bezeichnung "Le Monde", die Welt abgeleitet.
Die ersten drei Reihen sind Nachdrucke. Reihe 1: (c) Königsfurt Orania; Reihe 2: (c) Edition Popp; Reihe 3: (c) Piatnik

Wie haben die allerersten Karten ausgesehen, mit denen Cego gespielt wurde?
Bis weit ins 18. Jahrhundert bestand ein Tarockspielen meist aus 78 Karten. Dies ist in Frankreich und in großen Teilen Italiens heute immer noch so. Cego spielt man 54 Karten wie auch das Tarock in Österreich. Blätter mit 54 Karten wurden spätestens ab ca. 1840 als Tap=Taroc=Karten verkauft, wie Zeitungsanzeigen aus der Karlsruher Zeitung vom 18. Februar 1841 belegen. Möglicherweise wird hier das Kartenspiel "Mainzer Carneval" von Maximilian Frommann aus Darmstadt beworben.
Wo und wann die ersten Spiele mit 54 Karten aufgetaucht sind, ist nicht ganz klar. Fest steht, dass schon aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts badische Kartenblätter erhalten sind, die auf 54 Karten reduziert wurden. Sie stammen von der Firma Kecher aus Kehl (Bildquelle: Nordico Stadtmuseum Lienz). Ab Anfang des 19. Jahrhunderts kommen noch Blätter der Firma Heck aus Offenburg und der Firma Leipert aus Kempten mit dazu von denen auch Blätter mit 54 Karten erhalten sind. Es sind jeweils noch Blätter mit italienischen Farben. Auch wenn die Karten bereits im 18. Jahrhundert gedruckt wurden, ist natürlich nicht klar, wann man sie auf 54 Karten reduziert hat.

Die engsten Verwandten des Cego-Spiels
In Baden gibt es wie oben erwähnt noch das Dreierles und das Dappen, aus denen sich das Cego mit hoher Wahrscheinlichkeit heraus entwickelt hat.
Michael Dummet, John McLeod und Ulf Martin haben viele Tarockspiele beschrieben und miteinander verglichen.
Die Fachleute gehen davon aus, dass die beiden Spiele zu den so genannten Tapptarocken gehören. In diese Familie gehört auch Le Tape aus dem Schweizer Kanton Fribourg, Troggu und Dappä aus dem Kanton Wallis und Doppen aus Österreich. Im Buch A History of Games played with Tarock Pack . Die Spiele sind im Kapitel "Tapptarock" beschrieben.
Wann und von wo nach wo sich die Spiele genau verbreitetet haben, ist wie bereits erwähnt noch nicht abschließend geklärt.
Danke Ulf Martin aus Berlin, der mich auf diese Zusammenhänge aufmerksam gemacht hat.
Eine Zusammenfassung über unterschiedliche
Tarockspiele in Europa (in Englisch). Für Dreierles- und Dappenspieler interessant,
sind die Kapitel 15.17 Doppen und 15.23 Le Tape.
Die Dreierles-Regeln wurden von Ulf Martin
in www.pagat.com veröffentlicht.
Hier die Dappenregeln wie es in
Breitnau, Buchenbach und Furtwangen gespielt wird.

Ein Tarot de Marseille gedruckt kurz vor 1800 von der Firma Krebs in Freiburg. Es ist meines Wissens das erste Tarockblatt, das in Freiburg hergestellt wurde. Wenn man davon ausgeht, dass das "Urtarock" in den Schwarzwald aus der Schweiz kam, ist es nachvollziehbar, dass die ersten "Cegokarten " so aussahen, denn auch die Schweizer haben damals mit diesen Karten gespielt. (Nachdruck aus 1984 von Piatnik) Sammlung Laber